Patenkater "die Fs"
Zwei junge Spaßvögel mit grossen Handicaps
Flauschi (bluetabby) und Fidschi (blue) sind Norweger-Coon-Mischlinge, 2015 geboren, Wurfgeschwister, zwei lustige und lebensfrohe Spaßvögel.
Am 05.11.16 kamen die beiden Fs als Abgabetiere zu mir in Pflege, weil die frühere Besitzerin mit ihnen überfordert war. Vor der Abgabe waren wir schon in regen Kontakt, was unternommen werden kann, um die Unsauberkeit von Fidschi in den Griff zu bekommen. Die frühere Besitzerin tat alles in ihrer Macht stehende, aber leider ohne Erfolg. Dazu kam, dass Flaushi begann, sich am ganzen Kopf blutig zu kratzen und dabei auch am Auge verletzte. 6 Wochen musste er einen Kragen tragen, das Auge musste alle paar Stunden mit Salbe behandelt werden.Fidschi wurde immer unsauberer, er setzte überall Kot ab, ging nicht mehr auf die Toilette. Als die Vorbesitzerin einfach nicht mehr konnte, rief sie um Hilfe und brachte sie mir, mit dem großen Wunsch, das passende Zuhause für die beiden zu finden - das, was sie ihnen nicht bieten kann. So zogen die beiden 2016 bei mir ein und ich fing an, sie genau zu beobachten.
Fidschi:
Er wurde nach meiner Beobachtungszeit und mehreren Vorstellungen bei der Tierärztin mit Cortison behandelt und es wurde eine Ausschlussdiät begonnen. Dies funktionierte recht gut, er hörte auf zu kratzen und wurde den blöden Kragen wieder los. Dazu kam bei ihm eine Stressblase (die Urinuntersuchung war ohne Befund), die sich aber wieder beruhigte. Außerdem wurde bei ihm eine Hüftdysplasie und eine leichte Patella Luxation (Kniescheibenverrenkung) diagnostiziert. Die Abschlussuntersuchung steht noch aus.
Derzeit muss er leider wieder mit Cortison behandelt werden, weil er erneut begann, sich am Kinn blutig zu kratzen und auch wieder das Auge verletzte. Möglicherweise hat er von den anderen Katzen irgendwelche Reste ergattern können und SOFORT reagiert, was eindeutig auf eine Futtermittelunverträglichkeit hindeuten würde.
Update Oktober 2017:
Flauschi ist leider eine Großbaustelle was seine Haut betrifft. Auch er bekommt noch immer ein Spezialfutter. Seit Monaten ist er in fachdermatologischer Behandlung, weil er die schwerste Form von feliner Kinnakne hat, die es gibt.
Wir haben bisher fast 2000 Euro TA-Kosten investiert, um dem Buben zu helfen. Es beruhigt sich zwar immer mal wieder, flammt dann jedoch wieder auf. Auch mit einer dauerhaften systemischen Cortisonbehandlung gelang es nicht, die Kinnakne in den Griff zu bekommen, weshalb das Cortison nun versuchsweise ausgeschlichen wird. Aktuell finden Behandlungsversuche mit lokalen immunmodellierenden Medikamenten statt, deren langfristige Wirkung wir abwarten müssen.
Flauschi ist trotz allem ein lustiger, am Leben sehr interessierter Kater, der mega intelligent ist. Er schafft es, geschlossene Katzenklappen so zu bearbeiten, dass er sie öffnen und durchschlüpfen kann. Sein Bruder Fidschi öffnet in Sekundenschnelle sämtliche Türen. Ein cleveres Gespann, mit Handicaps.
Fidschi:
Fidschi ist das große Sorgenkind. Da beide sich so sehr mögen, bleiben sie auf jeden Fall zusammen. Sie spielen, toben und raufen zusammen. Ein tolles Team.
Fidschi wurden bei der Tierärztin aufgrund seiner Unsauberkeit die Analdrüsen entleert, was für eine kurze Zeit etwas Ruhe für ihn brachte, er ging wieder auf die Toilette und setzte relativ normalen Kot ab. Leider hielt das nicht lange, nach kurzer Zeit begann er wieder Kot überall abzusetzen, auf Tischen, Schränken, Bett, Böden, überall. Der Kot wurde immer breiiger, dann immer dünner und mit der Zeit war auch immer mehr Blut dabei. Er zeigte starke Schmerzen.
Hier eine chronologische Aufstellung der Therapie:
13.10. Behandlung mit Zylkene und RC Calm
21.10. Diagnose Analbeutelentzündung, manuelle Entleerung, Kotuntersuchung, Blutbild
28.10. Analbeutelverlegung, Vollnarkose, Spülung
05.11. Umzug zur Maine Coon Hilfe, er war die erste Zeit sauber und schmerzfrei
30.11. TA Besuch, Analdrüse völlig voll, wurde manuell entleert, Behandlung mit Surolan
04.12. Unsauberkeit beginnt, 10-20 Stellen, sehr weich, Kot wird immer weicher, riecht sauer
07.12. TA Besuch, Analdrüse ist leer, viel Blut beim Kot dabei, Schmerzmittel wird verabreicht, Überweisung zur Tierklinik
08.12. Tierklinikbesuch, Blutbild, erneut Kotuntersuchung, Koloskopie, Biopsien. Es wurde eine Darmentzündung diagnostiziert, evtl. IBD, Dickdarmwand verbreitert, Gewebe wurde punktiert, Analbeutelentzündung -> gespült, er bekam Schmerzmittel, Antibiotikum, Heilerde
15.12. erneut Kontakt mit der Tierklinik, keine Veränderung, weiter Kotabsatz überall, 40-50 x, dünn, viel Blut dabei, Heilerde wird täglich mind. 2 x verabreicht
20.12. Kot wird fester, immer noch mit Blut, Schmerzmittel und Antibiotikum abgesetzt
24.12. Die erste Wurst wurde abgesetzt, die zweite INS KaKlo
27.12. es wurde eine Cortisontherapie begonnen, um die Entzündung zu mindern
28.12. erneut Blutbild
10.01. es geht aufwärts, er geht brav ins Klo, Blut ist keines mehr dabei, Cortison wird ganz, ganz langsam reduziert
15.01. er hat einen Krampfanfall , Verdacht auf Epilepsie, weiter beobachten
06.02. Cortison wird weiter reduziert
13.02. erneuter Krampfanfall
17.02. TA Besuch, Gallensäurestimmulationstest, Coronaviren- und Toxoplasmose-Test, Blutbild
18.02. Cortison wird weiter reduziert
Update Oktober 2017:
Bei Fidschi wurde leider die Epilepsie bestätigt; er leidet an der idiopathischen Epilepsie (das heißt: Ursache unbekannt) und wird seit Mitte März mit Phenobarbital behandelt. Die Anfälle reduzierten sich dadurch auch. Anstatt einmal im Monat hat es bis zum nächsten Anfall 3 Monate gedauert; allerdings war dieser auch sehr heftig. Möglicherweise hat er nun auch kleine fokale Anfälle bzw. Absencen, was man aber nicht wirklich fest machen kann. An seiner Lebensfreude hat er jedoch nichts verloren; er spielt, tobt und hat einfach Spaß am Leben! Offenbar verträgt er die Medikation recht gut. Bei YouTube gibt es ein Video von einem seiner Anfälle.
Sein Durchfall ist mit dem Spezialfutter Vergangenheit, das er allerdings auch weiterhin bekommt.
Update April 2018:
Bei Fidschi haben wir die Epilepsie scheinbar recht gut im Griff, bei ihm ist es jedoch sehr sehr wichtig, dass er seine Medis genau im Abstand von 12 Stunden bekommt, ein Verschiebung von auch nur 1 Stunde löst einen Anfall aus. Der letzte war leider so heftig, dass er noch immer etwas zurückbehalten hat, er zuckt seither öfters mit den Augen, schaut ab und an ins Leere, aber dennoch hat er riesen Spaß am Leben und vor allem nur Unfug im Kopf.
Bezüglich seiner Darmentzündung hatten wir leider wieder einen Rückfall im Dezember 2017, er nahm innerhalb von 3 Monaten über 500 g ab, was mir Sorgen bereitete. So fuhren wir in die Tierklinik, dort wurde ein Schall gemacht und leider bestätigte es sich, sein Darm war wieder entzündet. Deshalb wurde wieder eine Kortisontherapie begonnen, die noch immer läuft. Ein Kontrollschall im März 2018 zeigte, dass der Darm sich wieder beruhigt hat, die Entzündung recht gut zurückgegangen ist. Ein erneutes Kontrollschall werden wir Mitte April machen.
Derzeit frisst er gut, er spielt, tobt, hat Spaß am Leben und vor allem viel Blödsinn im Kopf. Flauschi macht seinem Namen alle Ehre, weil er eine mega Flauschkugel ist und vor allem, auf diesen Namen hört er :-)
Aufgrund seiner Autoimmunerkrankung stehen wir in Dauerkontakt mit der Dermatologin, die ihn so toll behandelt, dass er endlich nach über einem Jahr sich nicht mehr blutig kratzt.
Im November 2017 freute ich mich so sehr, endlich konnten wir das Kortison ausschleichen. Aber nein, die Freude währte nicht lange, er bekam 2 Wochen nach dem Absetzen innerhalb von ein paar Stunden fürchterlich rote Augen, es legte sich ein trockener krustiger schwarzer Film auf seine Augenränder, alles entzündete sich, auch seine Ohren. Also ab zum Tierarzt. Es musste ein Abstrich gemacht werden samt Bakteriologie um zu sehen, was los ist. Er wurde wieder täglich 2 x an den Ohren behandelt, dazu wieder Kortison gegeben, bis sich alles beruhigt hatte. So war die Überlegung, wie geht es mit dem Bub weiter. Nach langem Hin- und Herüberlegen entschieden sich die MCH den kostenintensiven Behandlungsschritt zu gehen und ihn mit Atopica zu behandelt, ein Immunsupressivum. Die Kosten des Medikamentes belaufen sich monatlich auf mind.100 Euro. So begannen wir mit der Behandlung, Anfangs Parallel zum Kortison, sprich, dieses ausschleichen und das Atopica beginnen, damit dieses seine volle Wirkung hat, bis das Kortison abgesetzt wird. Zwischenzeitlich musste mehrmals der Fructosaminwert getestet werden, da bei der Gabe von Atopica die Gefahr von Diabetes besteht. Gemäß dem Behandlungsschema unserer tollen Dermatologin war es Anfang Februar soweit und das Kortison war abgesetzt, nur noch das Atopica. Mittlerweile bekommt er nur noch jeden 2. Tag das Medikament und es geht ihm damit sehr gut. Die postive Nebenwirkung ist starkes Fellwachstum, er hat einen mega Kragen bekommen, dazu sehr viel Fell Text gelöscht
Am 10.02.18 trat eine plötzliche Lahmheit auf, er wollte aufstehen und konnte nicht, die Vorderbeine funktionierten aber seine Hinterbeine nicht. Sie waren wie gelähmt, als ich ihm in die Füße zwickte reagierte er, d.h. eine klassische Lahmheit war es nicht, aber was war es. Er fiel um, konnte nicht stehen. Bis ich alles zusammengepackt hatte, um sofort in die Klinik zu fahren, wurde es wieder besser. Jedoch lief er nicht sehr gut, er rutschte oft aus, lief auch anders. So beobachtete ich ihn die Folgetage. Jedoch am 23.2. fraß er nichts mehr, war sehr ruhig und zurückgezogen. Also ab zum Tierarzt. Das Blutbild zeigte keine guten Werte, er bekam ein AB und Schmerzmittel. Und leider wurde ein Herzgeräusch festgestellt. Es wurde ein erneuter Termin vereinbart zum Röntgen und zum Herzschall. Das Röntgenbild zeigte eine klassische HD, was operiert werden soll, aber noch nicht jetzt sofort. Tja und das Schall zeigte das, was wir nicht sehen wollten, er hat HCM (Herzmuskelerkrankung).
Weitere Infos zu HCM: https://www.tierklinik-haar.de/leistungsangebot/kardiologie/herzerkrankungen-bei-tieren/hypertrophe-kardiomyopathie-hcm.html
Aufgrund der Erkrankungen bekommen beide Spezialdiätfutter.
Das Schöne ist, Tiere leben im Hier und im Jetzt, beide wissen nicht, wie krank sie sind und genießen jeden Tag aufs Neue. Sie laufen in unserer Gruppe super mit und haben ihre Freunde zum Spielen und Raufen und genießen den gesicherten Garten, genießen einfach das Leben.
Update Juni 2018:
Fidschi machte uns zwischenzeitlich wieder Sorgen, da er wieder begann schlecht zu futtern und abnahm, zeigte sich im Kontrollschall immer noch eine minimale Entzündung, deshalb erhält er noch immer Kortison. Derzeit schleichen wir es weiter aus, ganz ganz langsam, in monatlichen Schritten, um einen starken Rückfall zu vermeiden. Seine Epilepsie haben wir recht gut eingestellt. Trotz seiner täglichen Medikamente, die dauerhaft nicht gesundheitsfördernd sind, hat er permanent viel Blödsinn im Kopf, ständig stellt er irgendwas an; das zeigt, er hat Spaß am Leben und genießt es in vollen Zügen. Futtertechnisch sind wir noch immer ganz langsam am Probieren, was er verträgt und dann auch noch mag :-) Zwei Tage in Folge das Gleiche, ein no go für Fidschi :-)))) Das macht es leider nicht ganz einfach, denn zu viele verschiedene Sorten sind leider nicht gut bzgl. der Darmentzündung.
Flauschi bereitete uns auch wieder Sorgen, im April bekam er einen Rückschlag bzgl. seiner Haut. Er begann wieder zu kratzen, war komplett blutig und seine Augen waren innerhalb ein paar Stunden wieder völlig entzündet und krustig. So bekam er sein Medikament wieder täglich und glücklicherweise kamen wir dieses Mal ohne Kortison aus. Nach gut einer Woche hat sich alles wieder einigermaßen beruhigt, so dass er seither wieder täglich sein Medi nehmen muss. In Absprache mit seiner Dermatologin beginnen wir nun eine neue Dosierung mit der großen Hoffnung, dass er damit klar kommt und langfristig gut eingestellt werden kann.
Aufgrund des Medikamentes, was die Nebenwirkung von Fellwachstum hat, war er so explodiert mit Fell, so dass er sich nicht mehr richtig putzen konnte vor lauter Fell. So beschloss ich kurzer Hand, ihm das Fell zu stutzen. Das fand er megamega toll. Nach dem Schnitt, ja es stimmt, den Prozess würden wir gnadenlos verlieren :-), fing er sofort an sich zu putzen, räkelte sich hin und her, düste durch die Wohnung vor lauter Freude. Man merkte es ihm deutlich an: er fühlte sich nicht mehr wohl in seiner Haut. So schneiden wir ihm regelmäßig das Fell kürzer und er fühlt sich wohl. Das ist das Wichtigste. Zusammen mit Fidschi stellen die beiden ständig was an, düsen durch die Bude und genießen das Leben, vor allem den katzensicheren Garten.
Flauschi und Fidschi sind zwei lebenslustige tolle Katzen, jedoch mit großen Baustellen, die auch sehr kostspielig sind. Helfen Sie uns mit einer Patenschaft, die bei den Katern noch ausstehenden Untersuchungen/Operationen stemmen zu können. Wenn alles abgeschlossen und Fidschi mit Medikamenten gut eingestellt ist, steht einer Vermittlung nichts mehr im Wege. Geben Sie den beiden eine Chance, sie haben sie so sehr verdient. Wer die beiden Kerle irgendwann adoptiert, ist zu beneiden, sie sind wahre Schätze.
Update Dezember 2018:
Flauschi:
Bei Flauschi ist es immer ein Auf und Ab, nur leider hatten wir dieses Jahr kein gutes Jahr. Anfang des Jahres hatten wir begonnen mit Ausschlußdiät, mal wurde es besser, mal wieder schlechter, zwischendurch hatten wir immer wieder heftige Tiefs, so dass sein Auge, die Ohren und das Kinn heftig entzündet waren, er musste lange Zeit mit Kragen leben, damit die Entzündungen nicht noch schlimmer werden.
Flauschi wurde erfolgreich mit Ciclosporin behandelt bis er leider die Nebenwirkung bekam, dass das Zahnfleisch extrem anschwoll, somit mussten wir dieses leider wieder absetzen und zurück zum Kortison greifen, was natürlich üble Nebenwirkungen hat...
Dazu kamen noch ab und zu Lahmheiten, was mit seiner Hüftdysplasie zusammenhängt. Dies beruhigte sich glücklicherweise immer wieder ganz gut, die HD hält sich noch Grenzen, so dass sie derzeit noch nicht operiert werden muss.
Leider wurden im Laufe des Jahres auch Herzgeräusche festgestellt, Diagnose: HCM :-(
Im Sommer hatte er wieder so sehr entzündete Augen, so fuhren wir nach Oberhaching in die Klinik zur Dermatologin und was seine Pflegestelle da erlebte, war der Horror. Bekommt der Bub in der Klinik einen Krampfanfall, genau wie es sein Bruder Fidschi hat. Aufgrund dessen musste er 2 Wochen später eine Kontroll-Blutkontrolle haben, was jedoch aufgrund der Sommerhitze und seiner Aufregung nicht ging, denn dann war ein erneuter Anfall vorprogrammiert. Er war in keinster Weise transportfähig, somit kam die Tierärztin ins Haus und nahm Blut. Das Ergebnis war glücklicherweise gut.
Derzeit bekommt er noch immer Ausschlußdiät, aktuell immer noch täglich Kortison wegen seiner Haut, dazu muss das Kinn täglich gereinigt und gesalbt werden. Wir versuchen ganz langsam das Kortison zu reduzieren.
Fidschi:
Leider hatte Fidschi immer wieder epileptische Anfälle im Laufe des Jahres, zuletzt beim Kontrollschall in der Klinik.
Aufgrund seiner Darmentzündung haben wir im Laufe des Jahres immer wieder Höhen und Tiefen durchlebt, zuletzt war es im September am Schlimmsten, er nahm wieder massiv ab, hatte stumpfes dünnes Fell, das Ergebnis war wieder eine massive Darmentzündung. Mit einer längeren Kortisonbehandlung bekamen wir es wieder einigermaßen in den Griff, kamen um eine Koloskopie umher.
Diese zwei Spaßvögel haben trotz ihrer Einschränkungen so viel Spaß im Leben, jagen Vögel und Mäuse und toben wie wild im Garten.
Update Mai 2019:
Der kleine Kobold Fidschi hat nur Blödsinn im Kopf, tobt durch den Garten, bringt "Geschenke" vom Garten mit herein und legt sie vor mein Bett, spielt wie ein Jungkater und genießt das Leben. Seine Anfälle halten sich in Grenzen, sprich es werden nicht mehr, der zuletzt gemessene Phenobarbitalspiegel war ok, so dass wir die Dosis des Phenobarbitals nicht ändern vorerst. Mit seinem Freund Pumuckl düst er durch die Bude, stellt alles auf den Kopf und hat einfach Spaß am Leben. Das ist so schön zu sehen, wie unbeschwert er sein Leben genießt. Momentan hält er sein Gewicht stabil, das Futter das er derzeit futtert, verträgt er momentan gut, so dass wir alles in Allem momentan sehr sehr glücklich sind, zu sehen, wie gut es ihm geht.
Flauschi möchte auch so gerne mit den Jungs mit toben, hat aber nicht die Ausdauer und beobachtet mehr. Mit seinen Freunden Fidschi und Pumuckl liegt er viel zusammen, es wird ausgiebig gegenseitig geputzt und gekuschelt.
Leider gibt es seine Salbe nicht mehr, mit dem wir ihn einigermaßen stabil halten konnten, nun testen wir derzeit eine neue Salbe aus, leider wieder ein Immunsupressivum, jedoch einen anderen Wirkstoff. Nun hoffen wir, dass wir ihn damit einigermaßen stabil halten können, denn sonst haben wir ein großes Problem. Das Cortison haben wir um 1/4 reduzieren können, nur derzeit trauen wir uns keinerlei Versuche, nachdem wir auf eine andere Salbe umsteigen mussten. Er bekommt noch immer leider täglich Cortison, dazu muss sein Kinn täglich gereinigt werden und er bekommt seine Salbe. Mittlerweile nimmt er Reißaus wenn er auch nur den geringsten Verdacht hat, dass ich sein Kinn reinigen möchte. Er bekommt noch immer Ausschlussdiät, dennoch möchten wir langfristig versuchen, ihn hochwertiger zu ernähren.
Da wir jedoch momentan das Thema Salbe im Vordergrund stehen haben, muss das Thema Futter noch etwas warten. Sobald wir wissen, dass er die Salbe verträgt, ist das nächste Ziel, weiter das Cortison zu reduzieren, immer ein minikleiner Schritt, dann der Nächste. Zudem beginnt gerade wieder die Zeit, in der alles blüht, er vielen verschiedenen Allergieauslösern ausgesetzt ist und wir genauestens beobachten und reagieren müssen, sobald sich was verschlechtert.
Update August 2019:
Fidschi:
Der kleine süße Kerl hat uns ganz arg Sorgen bereitet :-( Ende Juni bemerkte ich, dass er etwas ruckartig schluckt, weshalb ich am 3.7. die TÄin aufsuchte, da evtl. eine Halsentzündung im Raum stand. So packte ich Fidschi ein, ich machte absichtlich in der Früh zeitig einen Termin, so dass wir keine Wartezeiten haben und sofort dran kommen, sobald wir in die Praxis kommen. Gesagt getan. Die Fahrt verlief gut, als ich ihn aus dem Auto holte, in die Praxis ging, bekam er im Eingangsbereich der Praxis einen Anfall. So schlimm hatte er es noch nie. Zu Dritt kämpften sie, um ihm einen Zugang zu legen, der Anfall dauerte 5 !!! Minuten, es war knapp, dass er es schaffte und sie ihn überhaupt aus dem Anfall bekamen. Er war fix und fertig, wir blieben noch ca. 1 Stunde zur Beobachtung und zusätzlich an der Infusion. Er hat ziemlich lange gebraucht, gute 2-3 Wochen, um sich von dem Anfall zu erholen. Er war völlig erschöpft, teilnahmslos, desinteressiert, völlig wesensverändert. Nach gut 4 Wochen hatte er das erste Mal wieder Interesse gezeigt, ein kleine Runde zu spielen.
Um zu wissen, ob evtl. der Phenobarbitalspiegel zu niedrig ist, musste dieser getestet werden, der eine weitere Fahrt zum Tierarzt könnte er evtl. nicht überleben. So kam die TÄin zu uns nach Hause. Der Plan war gut gedacht, aber auch hier hatte wir zu dritt, samt Behandlungstasche gut zu tun, dass wir ihn bändigen konnten. Meine größte Sorge war, dass er wieder einen Anfall bekommt. Aber wir schafften es, trotz erster Anzeichen, dass bald was kommen könnte, ihm paar Tropfen Blut zu zapfen und es verlief ohne Anfall. Das Ergebnis zeigte, dass der Wert im unteren Bereich liegt und wir so die Dosis pro Gabe um eine 1/4 Tablette erhöhten. Die Frage ist nur, was machen wir, wenn er wieder zum Tierarzt muss? Evtl. müssen wir ihn vorher etwas sedieren i.d. Hoffnung, dass wir es ohne Anfall schaffen. Und es kam wie es kommen musste, er nahm immer mehr ab, frass schlechter, sein Fell wurde wieder schlechter, aber einen Tierarztbesuch wollten wir nicht riskieren. Vermutlich hat er wieder einen Schub seiner Darmentzündung und so entschieden wir, ihn auf Verdacht zu behandeln. Uns ist bewußt, dass das nicht die optimale Lösung ist, aber zu Hause können wir kein Ultraschall machen, der Weg in die Klinik mit 70 km ist definitiv zu weit, selbst den Weg zur TÄin mit 10 km trauen wir uns derzeit nicht zu.
Seit ein paar Tagen zeigt er wieder mehr Interesse am Futter, sein Fell wird glänzender und vor allem zeigt er wieder Interesse am Leben. Auch wenn er erneut einen Schritt zurück gemacht hat, er wird immer mehr zum Jungkater in seinem Verhalten, dennoch ist er ein toller Kerl, den alle Lieben. Deshalb kämpfen wir weiter und wünschen und von ganzem Herzen, dass er noch bissl Zeit auf Erden verbringen darf. All die Sorgen und Ängste schieben sich in den Hintergrund, sobald er einem mit seinen großen Glubschaugen anschaut 💝
Flauschi:
Auch er machte uns ganz viele Sorgen. Seit Monaten bekamen wir das Kratzen und die offenen Stellen nicht in den Griff. Die Spitze des Eisbergs war, sobald man seine Ohren berührte, begannen sie sofort zu bluten. Im Juli wurde es immer schlimmer und schlimmer. So packte ich ihn ein, fuhr zur TÄin, auch wieder ganz in der Früh im Kühlen, in der Hoffnung, dass dieser Tierarztbesuch hoffentlich ohne Krampfanfall von Statten geht. Um es Flauschi leichter zu machen, packte ich Pumuckl mit in den Korb, damit er nicht alleine ist, geteiltes Leid ist halbes Leid. Ich hoffte und bangte, dass er keinen Anfall bekommt. Wir machten einen Abstrich und Abklatsch, um zu sehen, ob und wenn ja, welche Bakterien usw. vorhanden sind. Wie erwartet tauchten viele auf, er bekam Antibiotikum, das Kortison mussten wir erhöhen und die wunden Stellen mussten täglich mehrfach versorgt werden. Dazu musste er Kragen tragen, wovon er alles andere als begeistert war, aber hilft nix, die Wunden müssen abheilen. Anfang August fing er stark mit Erbrechen an, er stellte das Essen ein, das Antibiotikum schlug ihm heftig auf den Magen. So bekam er etwas gegen die Übelkeit, Appetitanreger und einen Magenschoner. Nach ein paar Tagen ging es bergauf; auch die Wunden heilten langsam ab. Es verschwanden alle Krusten, nichts blutete mehr, die Ohren sahen toll aus. Und so konnte der Kragen wieder runter. Tja, leider währte es nicht lange und er begann wieder zu kratzen. Wir sind mit den TÄen in engem Kontakt, wie wir weiter verfahren.
Diese arme Socke lässt die Behandlungen so tapfer über sich ergehen und schmust uns alle nieder, das ist so herzerwärmend.
Die beiden Fs genießen trotz ihrer großen Baustellen ihr Leben so sehr im Garten und in der Gruppe, sie toben, rennen, spielen und fetzen durch die Gegend, so dass sie das so lange dürfen, solange es ein lebenswertes Leben mit Lebensqualität ist. Wir, die MCH kämpfen weiter um sie, dass sie das hoffentlich noch lange können.
Update Oktober 2019:
Fidschi:
Der kleine Sonnenschein bekommt seit dem letzten Anfall weiterhin seine erhöhte Dosis Phenobarbital, dazu noch Kortison aufgrund seiner Darmentzündung. Diese schleichen wir nun gaaaaaaanz langsam aus, damit wir einen erneuten Rückfall lange hinauszögern können, so der Plan. Deshalb reduzieren wir auch ganz vorsichtig, das Ziel ist, in 6 Wochen das Kortison abzusetzen.
Sollte wieder ein Rückfall kommen, ist die Überlegung der Internistin, ihn dauerhaft damit zu behandeln, um diese Auf- und Ab zu vermeiden und somit etwas Stabilität reinzubringen.
Aber nun probieren wir es nochmal, wer weiß, vielleicht klappts ja doch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Flauschi:
Seit der letzten großen Behandlung geht es Flauschi sehr gut, sein Kinn schaut toll aus, immer wieder mal bekommt er Krusten, wir behandeln sofort in Absprache mit der TÄin. Derzeit bekommt er leider reine Ausschlußdiät in Form von hypoallergenem Trockenfutter, was uns überhaupt nicht gefällt, aber Mittel heiligt den Zweck.
Das Ziel ist, ein Nassfutter zu finden, das er verträgt und dazu noch frisst, das ist die große Herausforderung.
Aber zunächst wollten wir ihn und seine Haut erst mal zur Ruhe kommen lassen und Stabilität reinbringen.
Update März 2020:
Fidschi macht uns wieder Sorgen, er nimmt seine Medikamente nur noch sehr schlecht, er hat wieder über 500 g abgenommen, frisst allgemein nicht sehr gut. Nach Rücksprache mit der Tierärztin versuchen wir es mit einem Magenschutz. Wenn das nicht greift, müssen wir tatsächlich den Weg in die Tierarzt-Praxis wagen und hoffen, dass er die Fahrt samt Behandlung überlebt und nicht im epileptischen Anfall bleibt.
Auch Flauschi hat uns wieder Sorgen bereitet, er fing wieder mit Kratzen am Ohr und Kinn an, das Ohr war wieder stark entzündet. Wir befinden uns derzeit noch in der Behandlung und hoffen, dass er es bald wieder gut überstanden hat.
Zudem humpelt er momentan immer wieder, mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Dies beobachten wir noch ein paar Tage, wie es sich entwickelt, denn er kann nicht einfach ein Schmerzmittel bekommen aufgrund seiner täglichen Kortisoneinnahme. Wir bleiben am Ball.
Update August 2020:
Flauschi:
Flauschi hat uns zwischenzeitlich wieder mehrfach Sorgen gemacht, er bekam Antibiotika, zusätzlich Mittel für die Ohren, da diese extrem entzündet waren. Wir bekamen es zwar in den Griff, aber leider immer nur für ein paar Wochen, dann flammte alles wieder auf. Es ist so frustrierend, da es für ihn jedes Mal eine Tortur ist, den Kragen zu tragen, dann morgens und abends die Behandlung am Ohr, und zusätzlich Medikamente einnehmen. Jedes Mal hat er sich wieder zurückgezogen, man merkte ihm an, wie sehr ihn das belastet.
Nach Rücksprache mit unserer Pflegestellenbetreuung Lisa, die mich motivierte, haben ich nochmals versucht, das Kortison zu reduzieren, nachdem alles super abgeheilt war.
Als sich der Juckreiz ganz leicht wieder bemerkbar machte, erhöhten wir sofort wieder das Kortison, warteten bis wieder alles abgeheilt ist und begannen nochmal mit einer Ausschlußdiät.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, niemals. Nun sind wir bei 6 Wochen Ausschlußdiät angekommen, das Kortison ist seit 2 Wochen reduziert und es schaut toll aus. Tja, hätte ich da die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht. Flauschi begann plötzlich sein Futter zu verschmähen. Hat er Hunger fängt er an, die Schnüre an den Plissee zu schlecken, die dann gerne reißen... dieser Schlawiner… und so nebenbei wird noch Stress abgebaut, indem er markiert :-( Also musste ich mir was einfallen lassen. So bestellte ich bei anderen Herstellern diese Reinsorte Fleisch und wechsele ab, darüber noch paar Leckerlies vom Reinfleisch. Nun brauchen wir gaaaaaaaaaaaanz viele gedrückte Daumen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Fidschi:
Unser aller Sorgenkind Fidschi, er macht uns sooooooo große Sorgen... Im Februar begann er ja, schlechter zu fressen, nahm ab, rundum gesagt, er veränderte sich.
Zudem standen wir vor dem Problem, wie bekommen wir 2 x tgl. seine Medis in ihn rein, er biss und kratzte wie irr. Niemand bekam bei ihm seine Tablette rein, das hieß, ich konnte nirgend mehr wo hin, weder abends zum Essen, zu Freunden, in die Heimat fahren, nichts. Ich musste immer parat sein, morgens um 9 Uhr, abends um 21 Uhr. Das konnte doch so nicht weitergehen. Sämtliche Versuche schlugen fehl, bis mir ein ganz bestimmter Tablettengeber ins Auge stieß, der vorne weich ist. Mit viel Training klappte es und seither kann auch endlich jemand anderes die Medis geben und ich bin wieder um so viel freier.
Aber nichts desto trotz, lag noch ein erneuter Tierarztbesuch vor uns.
Tja, jede andere Katze packt man ein, fährt zum Tierarzt und lässt schauen. Aber bei Fidschi ist das leider nicht so einfach, denn auf der Fahrt zum Tierarzt oder in die Klinik, bekam er die letzten Mal immer epileptische Anfälle, den letzten überlebte er gerade mal so noch. Nach langer Überlegung besprachen wir uns innerhalb der MCH und entschieden uns, mit Gabe eines zusätzlichen Antiepileptikums, zum Tierarzt zu fahren. Gesagt getan. Der Tag war grauenhaft voller Sorge. Die Praxis stand schon zur vereinbarten Uhrzeit parat, so dass sie ihn im Eingangsbereich schon gleich sedieren konnten. Wir fuhren ziemlich zügig zur Praxis mit ganz viel Gebet nach oben, dass wir es ohne Anfall schaffen. Yuchuuu, es klappte, er war völlig berauscht und benebelt, aber hat es geschafft ohne Anfall.
Nun wurde er komplett gecheckt: Schall, Blutbild, Zahnsanierung etc. Noch in der Aufwachphase holten wir ihn ab, in der Hoffnung, dass er die Fahrt nach Hause auch wieder ohne Anfall schafft. Zu Hause gut angekommen, durfte er seinen Rausch in Ruhe ausschlafen.
Die Wochen danach änderte sich leider nichts an seinem Zustand.
So entschieden wir, ihn auf Kortison zu setzten, sollte er irgendwo eine Entzündung o.ä. haben, könnte es sich bessern. Nur leider schüttelt er noch immer den Kopf, kratzt sich vermehrt am Kopf, frisst noch immer nicht alles, kurz gesagt, irgendwas stimmt mit ihm nicht.
Zudem veränderte er sich weiter im Wesen, sprich, er begann Dinge, die er seit 3 Jahren nicht tat. Er fing an, viel zu maunzen, ist deutlich unruhiger und brach aus. Die letzten Wochen streiche ich komplett aus meinem Leben. Er suchte und suchte, haute immer wieder ab, an Stellen, wo er nie war. Wir hämmerten, schraubten, vernetzten, bauten um, etc. er schaffte es weiterhin. So durfte er nur noch in direkter Begleitung raus, damit wir erkennen, wo er ausbricht. Noch nie habe ich eine Katze erlebt, die sich so windet und verdreht, um auszubrechen. Aber nun haben wir es ganz gut geschafft, nachzusichern, vieles mit glatten Oberflächen versehen, damit er nicht mehr hoch kann.
Damit wir wieder etwas entspannter sein können und wir nicht mehr im Maisfeld bei Matsch und Regen, in der Dämmerung und Dunkelheit, nach ihm suchen müssen, trägt er nun auch einen Tracker. Wenn das Teil gut funktioniert, bekommt er einen neuen, der eine deutlich höhere Reichweite hat, denn bei uns ist GPS nicht sinnvoll, da das Mobilnetz sehr schlecht ist, somit braucht er einen Peilsender.
Diese Angst und Sorge, nicht zu wissen wo er ist, ist die Hölle pur, denn er braucht pünktlichst seine Medis.
Im Laufe der Woche telefoniere ich noch mit der Klinik und bespreche, wie wir weiter vorgehen könnten. Das Kortison muss reduziert werden und was noch? Ich vermute ganz stark, dass wir um ein MRT nicht umherkommen, nur die große Frage ist; wie bekommen wir Fidschi in die Klinik ohne Anfall….? Es sind 70 km einfach...ich weiß es nicht.
Aber das Gute ist, er hat Spaß am Leben, tobt durch den Garten, spielt mit seinen Freunden und genießt das Leben.
Update Dezember 2020:
Flauschi geht es momentan einigermaßen gut, jedoch haben wir wieder einige Tiefen hinter uns, mal wird es besser, in kürzester Zeit geht es wieder los mit Kratzen und Entzündungen.
Nachdem er seit einigen Monaten Ausschlußdiät bekommt und es anfangs gut lief, bekam er eine neue Futtersorte. Ich kochte es selbst, damit ich weiß, was es beinhaltet. Er reagierte sofort, also wieder zurück auf Null. Nach 6 Wochen versuchte ich die nächste Sorte, das Gleiche.
Somit bekommt er wieder seine Sorte, mit der es funktionierte, wir schafften es vorletzte Woche erneut das Kortison etwas zu reduzieren. Glücklicherweise fand ich zwei Hersteller mit den Sorten, die er verträgt, die Flauschi auch mag.
Ich kann morgens ein anderes Futter füttern als abends, womit wir die Unsauberkeit einigermaßen in den Griff bekamen, denn durch die Unlust auf das Futter wurde er ziemlich unsauber. Jetzt warten wir eine Zeit lang ab, bis wir uns zur nächsten Sorte wagen. Der Körper soll erst einmal zur Ruhe kommen.
Fidschi, wir könnten einen Roman schreiben, dieser Kerl brachte uns seit August fast an den Rande des Wahnsinns. Von heute auf morgen beschloss er unseren gesicherten Garten zu verlassen, unser Zaun hielt ihn nicht mehr zurück. An einem schönen Abend im August sollte er seine Tablette bekommen, doch Fidschi war weg. Wir suchten ihn bis kurz vor Mitternacht, seine Tablette war um 21 Uhr fällig. Plötzlich stand er vor dem Haus, als wäre nie etwas gewesen. Was sind wir durch das angrenzende matschige Maisfeld gelaufen, um diesen Kerl wieder zu finden und haben uns große Sorgen gemacht.
Leider wiederholten sich die Ausbrüche mehrmals. Deshalb bekam er sicherheitshalber einen Tracker an, damit wir ihn orten können, sobald er wieder ausbüxen sollte. Wir bauten, schraubten, sicherten nach, ummantelten das Gartenhaus mit Kunststoffplatten, bauten die komplette Gartensicherung ab, konstruierten alles neu, er schaffte es wieder auszubüxen. Somit musste eine andere Lösung her.
Nach langem Sträuben, kam eine Firma und baute eine Stromsicherung auf. Was hatte ich mich dagegen gewehrt, Strom und Epilepsie, nein danke. Aber es ging nun nicht mehr anders. Bevor etwas passiert, weil er wieder mal ausgebüxt ist, entschieden wir uns für diese Variante. Bis die Fachfirma kam, durfte er nicht mehr in den Garten ohne Aufsicht, worauf er direkt mit heftiger Unsauberkeit reagierte.
Mittlerweile ist der Garten professionell gesichert, Fidschi ist glücklich und kann nun wieder ein- und ausgehen wie er mag.
Gesundheitlich ist es weiterhin unverändert, um ein MRT werden wir nicht umherkommen. Er frisst einigermaßen, hält sein Gewicht, kratzt jedoch weiterhin am Ohr, hält es oft schräg und schüttelt den Kopf. Bisher hatten wir uns jedoch noch nicht getraut mit ihm in die Klinik zum MRT zu fahren, wir haben große Angst, ob er die Fahrt ohne epileptischen Anfall überstehen wird.
Update April 2021:
Flauschi ist derzeit stabil, solange er sein Prednisolon (Cortison) bekommt, kaum reduziert man es, geht´s sofort wieder los mit der Kratzerei. Daher entschlossen wir uns, seinen Körper jetzt erstmal zur Ruhe kommen zu lassen, um die Up´s and Downs zu vermeiden. Er bekommt brav seine Ausschlußdiät, dazu erweiterten wir um eine Sorte und seit heute probieren wir eine weitere Sorte aus. Von der Prednisolon-Dosis her gesehen, ist er derzeit noch einigermaßen gering, d.h. er ist nicht immunsupprimiert, weshalb wir davon ausgehen, dass die aktuellen Futtersorten gut vertragen werden. Es ist hart für ihn und auch für uns, so konsequent zu bleiben, da hilft kein Jammern oder Schreien, er schadet sich selbst am Meisten, wenn wir schwach werden würden. Nachdem der Frühling beginnt, er draußen mit seinen Freunden toben kann, hat er viel Ablenkung. Sein Herz müssen wir demnächst wieder schallen um zu checken, welchen Stand seine HCM hat, zudem braucht er wieder ein Blutbild, damit wir auch da einen aktuellen Stand haben, ob sich die jahrelange Prednisolontherapie auf die Organe auswirkt.
Fidschi hält uns weiterhin auf Trab, seine epileptischen Anfälle halten sich aktuell in Grenzen, darüber sind wir sehr sehr glücklich. Noch immer haben wir uns nicht getraut, ihn zum MRT in die Klinik zu fahren, die Sorge, dass er die Fahrt nicht überlebt, ist einfach zu groß. Er hat augenscheinlich keine Schmerzen, er futtert sehr gut aktuell, wenngleich er sehr wählerisch ist und tobt mit seinen Kumpels durch den katzensicheren Garten, ohne Ausbrüche, yeahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh. Er ist ein lustiger lebensfroher Kater, der mit unserem Pumuckl zusammen die Bude rockt, den Garten unsicher macht und seinem Job alle Ehre macht, indem er uns regelmäßig Beute ins Haus bringt, grrrrrr.
Update Juli 2021:
Flauschi ist derzeit aufgrund der Dauergabe des Cortisons Prednisolon relativ stabil, es kommt zwar immer wieder zu Schwankungen, diese sind aber schnell in den Griff zu bekommen. Wir sind noch immer bei der Ausschlußdiät, aber zumindest sind wir schon bei drei verschiedenen Fleischsorten angekommen, mit denen er gut klar kommt.
Demnächst muss wieder ein Herzschall gemacht werden, um den Stand seiner HCM zu bekommen.
Fidschi hatte nun endlich seinen CT-Termin. Die Fahrt in die Klinik war gefühlt der Horror, vor lauter Sorge, er bekommt einen epileptischen Anfall, aus dem wir ihn nicht mehr herausbekommen. So fuhr eine Freundin mit, saß mit der aufgezogenen Spritze bei ihm. Er wurde mit einem Medikament zu Hause bereits etwas heruntergefahren um das Gehirn auf äußere Reize zu dimmen. Wir kamen gut in der Klinik an, das CT war sehr gut, es wurde kein Tumor und keine Polypen gefunden, es war eine heftige Entzündung des Gehörganges. Diese wurde über 2 Wochen behandelt, es geht ihm gut. Dennoch haben wir auch bei ihm mit einer Ausschlußdiät begonnen, um ggf. einer Allergieproblematik entgegenzuwirken. Nachdem bei seinem Bruder Flauschi eine sehr stark ausgeprägte Allergie vorliegt, könnte es nahe liegen, dass dies evtl. auch bei ihm zu den Entzündungen beiträgt.
Letzte Woche kam die Tierärztin zum Hausbesuch, da wieder der Phenobarbitalspiegel gecheckt werden musste und wir nicht mit ihm in die Praxis fahren können, da er sich zu stark aufregt und die Gefahr besteht, dass er einen Anfall bekommt. Zum Messen den Spiegels darf er jedoch keinen Anfall haben und auch nicht mit einem anderen Medikament gedimmt werden, das verfälscht den Wert. Das Blutbild ist soweit ok, allerdings sind die Leberwerte erhöht, das sind leider die Nebenwirkungen des Phenobarbitals. Nun werden wir ihn mit homöopathischen Mitteln etwas unterstützen.
Update Dezember 2022:
Den Fs geht es aktuell soweit ganz gut, nur leider gab es auch andere Zeiten im Laufe des Jahres. Flauschi ging es Gott sei Dank das Jahr über ganz gut, bei ihm waren keine größeren Auffälligkeiten. Nur leider sah das bei Fidschi ganz anders aus.
Fidschi war relativ unauffällig, abgesehen von seiner Epilepsie, allerdings verhielt er sich am 24.4.22 sehr seltsam, als ich ihm seine Epilepsietablette verabreichen wollte, biss er mich, was er zuvor nie tat. Das ließ mich hellhörig werden. Sobald man ihm am Mund berührte, biss er wild um sich. Sofort beim Notdienst angerufen, konnte er allerdings nicht behandelt werden, da der Tag bereits komplett ausgebucht war und Fidschi, als "Sonderfall" nicht dazwischen geschoben werden konnte, da er aufgrund seiner Epilepsie vorher hätte sediert werden müssen, um ihn überhaupt transportieren zu können. So entschieden wir uns für eine Verdachtsbehandlung, zur Überbrückung bis zum nächsten Tag.
Fidschi wurde als Notfall sofort in der Früh behandelt, es stellte sich in der Narkose ein Zahnwurzelabszess heraus, keiner der TÄe hatte zuvor so etwas gesehen, wie groß und gefüllt alles war. Es wurden ihm 10 Zähne gezogen, der Abszess behandelt, danach durfte er wieder nach Hause. Es ging ihm von Tag zu Tag besser. Allerdings genau eine Woche später übergab er sich mehrfach, innerhalb weniger Stunden baute sein Allgemeinzustand massiv ab. Er fiel um, konnte nicht mehr stehen, wurde apathisch und die Körpertemperatur sank auf 36,5 Grad. Als ich das bemerkte, eilte ich sofort mit ihm in die Klinik.
Kaum noch ansprechbar, wurde Fidschi sofort in der Klinik ohne jegliche Wartezeit behandelt, das rettete ihm wohl auch das Leben und vor allem die richtige Entscheidung der Behandlung. Er wurde verdachtsmässig auf akute Bauchspeicheldrüsenentzündung behandelt, was sich Tage später bestätigte. Er war eine Woche stationär in der Klinik, wurde dort aufgepäppelt und konnte in einem relativ guten Allgemeinzustand nach Hause entlassen werden. Vermutlich ist die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung eine Folgeerkrankung zu dem Zahnwurzelabszess.
Seither muss er strikte Diät halten, fettarmes Essen, in der Hoffnung dass er niemals wieder eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung bekommt.
Fidschi hatte viele, viele Schutzengel und vor allem tolle Paten, die ihm diese Behandlung überhaupt ermöglichten, denn alles in Allem waren es ca. 2500 Euro Tierarzt- und Klinikkosten, die zu stemmen waren. Daher von mir ein ganz ganz ganz großes Dankeschön an seine Paten und Patinnen!
Update September 2024:
Hier kommt nun endlich das lang ersehnte Update von den Fs! Solche Langzeitpflegis gehen ja mit der Zeit in den normalen Tagesablauf über, werden sozusagen "Inventar" und es passieren auch nicht täglich super interessante Dinge. Man hat viel um die Ohren, gesundheitlich, familiär... und dann dauert es einfach mal länger mit nem Update.
Flauschi zeigte im Frühjahr diesen Jahres ein vermehrtes Trinkverhalten, weshalb eine Blutuntersuchung nötig war, um die Nierenwerte, den Blutzuckerspiegel etc. festzustellen. Dazu musste wieder ein Herzschall durchgeführt werden, um den Stand seiner HCM zu sehen und weil wir schon dabei waren, wurden auch die restlichen Organe per Ultraschall untersucht.
Das Abdomenschall ergab glücklicherweise keine schlimmen zusätzlichen Diagnosen, die HCM ist nicht sehr stark fortgeschritten, jedoch steht er aufgrund seiner langzeitigen täglichen Kortisondauertherapie kurz vor einer Diabetes, weshalb wir lange überlegt haben, an welcher Stellschraube wir versuchen zu drehen. Seine Autoimmunerkrankung fordert das Kortison, reduzieren wir, wo es derzeit gut läuft, riskieren wir einen Rückfall. Nun für was entscheiden wir uns: Pest oder Cholera.
Nun haben wir uns dazu entschieden, gaaaaaaaanz vorsichtig das Kortison zu reduzieren, 1 Tag volle Gabe, am 2. Tag minimal reduzieren und das über 6-8 Wochen-Schritte. Aktuell läuft es noch gut, allerdings ist jetzt bald wieder eine Blutuntersuchung nötig, um den Stand des Blutzuckerspiegels zu sehen. Ansonsten geht es Flauschi aktuell soweit ganz gut.
Fidschi unser Sorgenkind war bis heute (30.08.2024) in der Klinik. Wie sagt man so schön: Katzen haben 7 Leben und ja, er hat nun wieder eins weniger. Er hat einen akuten IBD-Schub und gleichzeitig eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung. Wieder einmal ist er dem Tod von der Schippe gesprungen unser kleiner Kämpfer.
Vorletzte Woche bemerkte ich, dass er sich im Wesen verändert, sich zurückzog, weniger futterte, ich beobachtete ihn und bemerkte, dass es nicht an der Hitze liegen kann. Am 23.8.24 fuhr ich ihn notfallmäßig in die Klinik, er wurde sofort stationär aufgenommen. Trotz Klinikaufenthalt merkte man ihm an, dass es ihm nicht wirklich gut ging, er baute weiter ab. Nach 6 Tagen erst begann er sich zu stabilisieren, dann ging es bergauf. Nun durfte der Süße nach Hause, überglücklich, aber sichtlich erschöpft und geschwächt. Nun heißt es päppeln, Nachsorge und ganz viel Liebe. Unser Sorgenkind Fidschi hat wieder einmal sichtlich gekämpft.
Aktuelle Kosten für den Klinikaufenthalt: knapp 3.000 Euro...
Wir bedanken uns herzlich bei den Paten Katharina Meitzner, Natalie Webbeler, Margit Hildesheim, Gernot Conrad, Katarina Lorenz, Uta von Helldorff, Nicole und René Besser-Wilke.